Waschbär Procyon lotor(Linnaeus, 1758)
Status
Nachdem die ersten wildlebenden Waschbären 1927 in Hessen in die Freiheit entkamen, ist diese anpassungsfähige Art heute fast flächendeckend in Deutschland verbreitet.
Aussehen
Der Waschbär ist ein Sohlengänger und gehört zur Familie der Kleinbären. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge bis 70 cm und die Schwanzlänge kann 19 bis 30 cm betragen. Auffällig ist die markante schwarze Maske im Gesicht. Der Pelz ist langhaarig und dicht und überwiegend gelbgrau mit schwarz gemischt. Der Schwanz besitzt vier bis sieben (selten bis zehn) dunkle Bänder.
Verbreitung
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Waschbären erstreckt sich in Mittel- und Nordamerika von Panama über Mexiko und den USA bis nach Süd-Kanada. Mittlerweile ist er auch auf dem Europäischen Kontinent, aber auch im Kaukasus und Japan vertreten. In Deutschland entkamen die ersten Tiere von 1927 bis 1935 in Hessen und in der Eifel in die Freiheit und konnten sich seitdem nahezu flächendeckend in Deutschland ausbreiten.
Lokale Verbreitung
Lebensweise
Der Waschbär ist ein typischer Allesfresser wobei Wirbellose (z.B. Käfer und Würmer) im Vergleich zu Wirbeltieren (vor allem Fische und Amphibien wie Frösche Kröten) und pflanzlicher Kost (Obst, Nüsse) bevorzugt werden. Die Art zeigt ein ausgeprägtes Sozialverhalten und nicht selten treffen sich mehrere Waschbären zum gemeinsamen Schlafen, Fressen oder Spielen. Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv und halten sich tagsüber z.B. in verlassenen Bauten oder Höhlen auf. Die Paarung wird zumeist im Februar vollzogen und es kommen im Schnitt drei Jungtiere zur Welt. Waschbären können mit bis zu 16 Jahren sehr alt werden.
Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen
Als sehr anpassungsfähige Art kann der Waschbär eine Vielzahl an Nischen und Lebensräumen in kurzer Zeit besiedeln und macht dort vor allem Jagd auf Eier von Jungvögeln, Fledermäuse, Fische, Reptilien, Amphibien und Insekten.
Ähnliche Arten
Der Waschbär ist mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln. Ähnlichkeit besteht mit dem ebenfalls invasiven Marderhund (Nyctereutes procynoides), der jedoch keinen gebänderten Schwanz hat und ein Zehengänger ist.