Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Schwammartiges Moostierchen Pectinatella magnifica(Leidy, 1851)




Status

Das Schwammartige Moostierchen ist ein Neozoon und wurde in Hamburg erstmals 1883 in der Elbe nachgewiesen. 2022 gab es einen erneuten Fund im Hamburger Hafen.


Aussehen

Das Schwammartige Moostierchen gehört zur Familie der Pectinatellidae und zum Stamm der Bryozoen, welche koloniebildend leben. Eine Kolonie (Zoarium) besteht aus bis zu einer Million Einzeltieren (Zooiden) und kann über 1 kg schwer werden. Die Kolonie hat ein gallertartiges kugelförmiges Aussehen und ist ca. 30 cm lang und 20 cm dick.


Verbreitung

Ursprünglich stammt das Schwammartige Moostierchen aus der Region des Mississippis in den USA. Durch kommerzielle Schifffahrt ist es als invasive Art mittlerweile auch weiträumig in Nordamerika, sowie in einigen europäischen und asiatischen Gewässern verbreitet.




Lebensweise

Schwammartige Moostierchen leben in Kolonien sowohl in Binnen- als auch Fließgewässern. Überwiegend leben die Kolonien sessil am Gewässergrund, jedoch können sie auch freitreibend im Wasser leben. Die Kolonieoberfläche besteht aus vielen Rosetten, welche je aus 12-18 Einzeltieren besteht, die mit ihrem Tentakelkranz als Filtrierer fungieren. Das Schwammartige Moostierchen ernährt sich filtrierend von planktonischen Organismen aus dem Wasser und bevorzugt Wassertemperaturen von mindestens 20 ⁰C. Durch die Bildung von Dauerstadien, den 1 mm großen Statoblasten, welche sich am Untergrund verankern, können sie auch ungünstige Umweltbedingungen überstehen. Die meisten Schwammartigen Moostierchen sind zwittrig und können sich sowohl sexuell als auch asexuell fortpflanzen, wobei die asexuelle Fortpflanzung überwiegt.


Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen

In Ökosystemen mit anderen Filtrierern, z.B. einheimischen Muschelarten, könnte es bei starker Ausbreitung des Schwammartigen Moostierchens eventuell zu einer Nahrungskonkurrenz kommen.   Das Schwammartige Moostierchen stellt für den Menschen keine Gefahr dar. Jedoch zeigen Fälle aus den USA, dass es bei exzessiver Verbreitung der Art zu Verstopfungen von Filteranlagen oder Ansaugstutzen von Löschanlagen kommen kann – insbesondere im Bereich des Hafens wäre dies problematisch.


Ähnliche Arten

Das Schwammartige Moostierchen ist mit keiner einheimischen Art zu verwechseln. Im Erscheinungsbild ähnelt es nicht einheimischen Arten wie Schwämmen, jedoch besteht hier keine Verwandtschaft.