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Marmorkrebs Procambarus fallax f. virginalisMartin et al., 2010




Status

Der Marmorkrebs wurde 2003 das erste Mal wildlebend in Deutschland nachgewiesen. Es existieren mittlerweile Nachweise entlang des Rheins, an einigen Fundstellen im Osten Deutschlands und im südlichen Niedersachsen. In Hamburg wurde er noch nicht nachgewiesen.


Aussehen

Der Marmorkrebs erreicht eine Körperlänge von 10 bis 13 cm. Die Oberseite ist glatt und auffällig marmoriert gefleckt. Auch die Scheren sind auf der Ober- und Unterseite marmoriert. Er besitzt ein Paar Augenleisten, seitliche kleine spitze Dornen und eng zusammenlaufende Rückenfurchen. Die Scheren sind im Verhältnis zum Körper klein, die Scherenunterseiten nie rot. Die Art besitzt zudem einen im Vergleich zu anderen Arten auffällig großen Schwanzfächer.


Verbreitung

Der Marmorkrebs stammt ursprünglich aus Nordamerika. Mittlerweile ist er weltweit aus zahlreichen Ländern nachgewiesen.




Lebensweise

Der Marmorkrebs lebt omnivor mit Präferenz für Schnecken und Pflanzen. Die Art baut zudem wie andere Flusskrebse Wohnröhren. Die optimale Entwicklungstemperatur liegt zwischen 18–25 °C (Toleranz < 8 °C bis > 30 °C). Die Fortpflanzung erfolgt ohne Befruchtung (parthenogenetisch) und kann zu einem hohem Populationswachstums- und Ausbreitungspotential führen.


Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen

Durch die parthenogenetische Fortpflanzung besitzt der Marmorkrebs ein hohes Ausbreitungspotential und kann dabei die Krebspest übertragen und einheimische Großkrebsarten verdrängen.


Ähnliche Arten

Durch die Kombination der o.g. Merkmale ist die Art leicht zu erkennen. Die beiden einheimischen Flusskrebse (Edelkrebs (Astacus astacus) und Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)) haben keine seitlichen Dornen und weiterhin deutlich größere Scheren. Der Edelkrebs besitzt außerdem zwei Paar Augenleisten.


Publikationen

Schwentner, M, Kubiak, M. (2019): Kartierung invasiver gebietsfremder Großkrebsarten (Crustacea: Decapoda) in der Freien und Hansestadt Hamburg. Behörde für Umwelt und Energie Amt für Naturschutz, Grünplanung und Energie (NGE 3).