Amerikanische Zapfenwanze Leptoglossus occidentalisHeidemann, 1910
Status
Die Amerikanische Zapfenwanze breitet sich gegenwärtig stark in Europa aus. Sie wurde in Deutschland erstmalig im Jahr 2006 in Berlin nachgewiesen und ist inzwischen in fast allen Bundesländern angekommen.
Aussehen
Leptoglossus occidentalis ist eine der größten bei uns vorkommenden Wanzenarten. Sie hat eine rotbraune Färbung und besitzt lange Beine. Die blattartigen Verbreiterungen an den Hinterbeinen sind ein eindeutiges Bestimmungsmerkmal, da die Amerikanische Zapfenwanze die einzige Art der Gattung bei uns ist. Auf den Deckflügeln befindet sich meist eine schmale Zickzack-Zeichnung, an der die Wanze auch leicht zu identifizieren ist.
Verbreitung
Die Art stammt ursprünglich aus dem Westen Nordamerikas und hat von dort ihr Verbreitungsgebiet in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts bis an die amerikanische Ostküste ausgedehnt. Im Jahr 1999 wurde Leptoglossus occidentalis erstmalig für Europa aus Italien gemeldet und hat sich danach durch eigene Verbreitung und menschliche Verschleppung rasant in ganz Europa ausgebreitet. 2008 wurde sie auch in Tokio nachgewiesen.
Lokale Verbreitung
Lebensweise
Leptoglossus occidentalis lebt meist auf Kiefern und anderen Koniferen und bildet in den meisten Verbreitungsgebieten eine Generation pro Jahr. Ab dem Mai verlassen die Tiere ihre Winterquartiere und suchen verschiedene Nadelhölzer auf. Dort saugen sie an den Blüten und Samen und beginnen mit der Paarung. Die Eiablage findet an den Nadeln der Wirtspflanze statt. Dort werden Ei Gelege mit bis zu 80 zylindrischen Eiern in mehreren Reihen abgelegt. Die Entwicklung zur Imago ist im August abgeschlossen. Die Tiere sind, wie viele Wanzenarten, gute Flieger. Die erwachsenen Tiere überwintern oft in größeren Gruppen. Häufig suchen sie auch Unterschlupf in menschlichen Behausungen.
Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen
Eine Schädigung der Bäume durch Leptoglossus occidentalis ist nicht bekannt. Bei der Gewinnung von Koniferen-Saatgut kann es in betroffenen Plantagen zu einer Ernteminderung kommen. Ansonsten sind keine relevanten Schädigungen bekannt.