Karstweißling Pieris mannii(MAYER, 1851)
Status
Der Karstweißling ist eine mediterrane Tagfalterart aus der Gattung Pieris. Ihre natürliche Verbreitung reicht von Südeuropa über Teile Nordafrikas bis in den Nahen Osten. Inzwischen ist die Art auch bei uns im Norden angekommen. In Hamburg wurde der Falter schon gemeldet.
Aussehen
Der Karstweißling sieht dem Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae) sehr ähnlich. Die Grundfarbe ist weiß, die dunkle Färbung der Flügeloberseiten reicht bis auf die Höhe des ersten Diskalfleckes. Dieser Diskalfleck ist meist größer und eckiger als beim Kleinen Kohlweißling. Die Flügelspitzen verlaufen bei Pieris mannii weniger spitz, als bei Pieris rapae. Eine genauere Diagnose kann man im Netz beim Lepiforum nachlesen.
Die Raupen zeigen in den beiden ersten Entwicklungsstadien eine schwarze Kopfkapsel im Gegensatz zur grünlichen/gelblichen Kopfkapsel von Pieris rapae. Eine gezielte Suche nach den Raupen an Schleifenblumen kann leichter zu Nachweisen führen als die Suche nach Faltern.
Verbreitung
Pieris mannii gehört zu den Arten, die aufgrund des Klimawandels immer weiter nach Norden und Osten vordringen. 2008 wurde die Art in Teilen der Schweiz und Frankreichs nachgewiesen. Den ersten Nachweis in Deutschland gab es 2008 für Baden-Württemberg, 2010 für Bayern. Seitdem breitet sich der Falter immer weiter nach Norden aus und hat inzwischen auch die nördlichen Bundesländer erreicht. Aus Hamburg und Schleswig Holstein liegen seit 2020 erste Meldungen vor. Da man die Art nur schwer vom Kleinen Kohlweißling unterscheiden kann, ist zu vermuten, dass dieser Schmetterling sich viel stärker ausgebreitet hat, als an den Meldungen abzulesen ist.
Lokale Verbreitung
Lebensweise
Je nach Klimabedingungen kann es mehrere Generationen des Karstweißlings in einem Jahr geben. Die Falter finden sich häufig im Siedlungsraum bei der Nektarsuche. Nektarpflanzen sind zahlreiche Garten- und Wiesenblumen. Die Eier werden in unseren Breiten häufig an Schleifenblumen (Iberis sempervirens und Iberis umbellata) abgelegt, die zu den bevorzugten Wirtspflanzen der Raupen gehören, aber auch an Rucola wurde Eiablage beobachtet. Die Überwinterung der letzten Generation erfolgt als Gürtelpuppe an Hauswänden, Mauern oder verholzten Pflanzenteilen.
Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen
Zur Gefährdung durch den Falter lässt sich wegen der dynamischen Ausbreitung noch keine exakte Prognose abgeben. Eine Schadwirkung durch Pieris mannii ist nicht bekannt.
Ähnliche Arten
Pieris mannii ist im Feld nur schwer vom Kleinen Kohlweißling zu unterscheiden.