Schwammspinner Lymantria dispar(Linnaeus, 1758)
Status
Heimische Art. Sich ausbreitend. In den meisten Teilen Deutschlands nachgewiesen. In Teilen Deutschlands eine Plage.
Aussehen
Der Schwammspinner ist ein mittelgroßer, nachtaktiver Falter. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. Die Weibchen sind ca. 6 cm groß, gedrungen und haben schmutzig weiße Flügel mit schwarzer Zackenbinde. Hingegen bleiben die Männchen mit bis zu 4 cm deutlich kleiner. Sie sind graubraun, haben weniger deutlich gezeichnete Flügel und gekämmte Fühler.
Verbreitung
Drei Unterarten mit verschiedener Verbreitung werden unterschieden: L. d. dispar kommt in Europa, einschließlich Deutschland, Westasien, Nordafrika, und Nordamerika vor; L. d. asiatica kommt in Asien östlich des Urals, in China und Korea vor; L. d. japonica ist in Japan verbreitet.
Die Art ist in Deutschland heimisch, aber breitet sich durch den Klimawandel aus und wird lokal zur Plage. Nach Nordamerika wurde sie durch den Menschen verschleppt und zählt dort zu den am meisten gefürchteten invasiven Arten. Der Schwammspinner kann leicht durch die Verschleppung von Eipaketen, z.B. über den Transport von Pflanzenmaterial, neue Gebiete besiedeln.
Lokale Verbreitung
Lebensweise
Der Schwammspinner ist ein wärmeliebender Nachtfalter aus der Unterfamilie der Trägspinner (Lymantriinae). Wenn die Bedingungen günstig sind neigt er zu Massenvermehrungen und kann dadurch schwere ökologische und wirtschaftliche Schäden an Wäldern verursachen. Die Art ist nicht an eine bestimmte Baumart gebunden, sondern kann mehrere hundert verschiedene Pflanzenarten als Wirtspflanzen nutzen. Eichen werden allerdings am häufigsten befallen.
Die Art ist in der Dämmerung aktiv. Weibchen sind schlechte Flieger, Männchen sind aktiver und mobiler. Die Weibchen legen 300-500 Eier als Pakete in einer von ihnen produzierten Mischung aus Schleim und sogenannter Afterwolle ab. Diese Eipakete wirken wie ein kleiner Schwamm und sind namensgebend; sie werden vor allem an Baumstämmen angeheftet.
Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen
Lymantria dispar kann durch seine Massenvermehrung schwerwiegende Folgen für Baumbestände haben. Bei einmaligen Befall hat die Art meist nur geringe Auswirkungen auf den Baum; mehrjähriger Befall kann einen Baum aber stark schwächen. Vor allem wenn Obstplantagen befallen werden können finanzielle Schäden entstehen. In Nordamerika, wo die Art eingeführt wurde, ist sie ein gefürchteter Schädling. Neben den Folgen für die Bäume kann ein Massenbefall auch für den Menschen belästigend sein, da die Tiere in Gärten und Häuser eindringen und bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen führen, die aber nicht so allergen sind wie die des Eichenprozessionsspinners.
Ähnliche Arten
Die verwandte Art Lymantria monarcha (auch Nonne genannt) ähnelt dem Schwammspinner, lässt sich aber anhand der Flügel und Thoraxzeichnung unterscheiden.