Bernsteinschabe Ectobius vittiventrisCosta, 1847
Status
Sich ausbreitende Mediterrane Art. In Süddeutschland etabliert. Aus Westfalen und Thüringen bestätigt. In Niedersachsen vom LAVES regelmäßig nachgewiesen. In Norddeutschland einige weitere unbestätigte Funde.
Aussehen
In Aussehen und Größe ähnelt die Art den heimischen Waldschaben (Ectobius). Sie wird 1 – 1,4 cm lang, ist relativ schlank und ist am ganzen Körper bernsteinfarben. Das Halsschild ist einfarbig und durchscheinend, ohne Muster. Die Flügel sind in beiden Geschlechtern gut ausgebildet und manchmal fein gepunktet, jedoch stets ohne größere Flecken. Sie haben kräftige und recht lange Beine mit Dornen, sowie dünne Antennen, die etwa so lang sind wie der Körper.
Verbreitung
Ursprünglich in Südeuropa, südlich der Alpen. Seit 1990 in der Nordschweiz. In Deutschland seit 2002 in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Lokale Verbreitung
Lebensweise
Die Tiere werden in den nördlichen Verbreitungsgebieten vor allem im städtischen Raum gesichtet, wo sie sich oft in Parks, aber auch an Waldrändern und ähnlichen Strukturen aufhalten. Die Tiere sind dämmerungsaktiv und ernähren sich von verschiedenem Pflanzenmaterial. Sie sind flugfähig und werden vom Licht angezogen.
Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen
Das Schadpotential der Art ist gering. Sie kann sich vermutlich innerhalb von Gebäuden nicht vermehren und kommt daher auch nicht in großer Anzahl in Häusern vor.
Ähnliche Arten
Sie ähnelt heimischen und andere eingeschleppten Waldschabenarten (Ectobius lapponicus, E. lucidus, E. pallidus, E. panzeri, E. sylvestris), der Deutschen Schabe (Blatella germanica) und der Möbelschabe (Supella longipalpa). Die Bernsteinfarbe ist aber durch das durchscheinende, einfarbige Halsschild von anderen in Deutschland vorkommenden Arten zu unterscheiden.